DGB-Chef kritisiert Versprechungen in Steuer- und Haushaltspolitik

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DGB-Chef kritisiert Versprechungen in Steuer- und Haushaltspolitik

21.09.2017 - 10:01 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Wenige Tage vor der Bundestagswahl kritisieren die Gewerkschaften allzu große Versprechungen in der Steuer- und Haushaltspolitik. "Wer erzählt, dass er alle entlasten, Staatsverschuldung abbauen und zugleich viel Geld in Bildung und Verkehr investieren will, der verkauft die Leute für dumm", sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagsausgabe). In den Wahlprogrammen der Parteien werden Entlastungen von bis zu 30 Milliarden Euro im Jahr verlangt.

Das Steuerkonzept des DGB führt dagegen nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nur zu 3,5 Milliarden Euro Mindereinnahmen. Hoffmann forderte, Einkommen bis etwa 80.000 Euro brutto (Alleinstehende) zu entlasten. "Das betrifft 95 Prozent aller Einkommensteuerzahler. Wer darüber liegt, muss mehr zahlen." Aktuell wird ab 54.000 Euro zu versteuerndem Einkommen (Singles) ein Spitzensteuersatz von 42 Prozent erhoben. Der DGB-Chef verlangte zudem eine Anhebung der Entfernungspauschale, die gerecht gestaltet werden müsse. "Gerecht heißt hier, dass alle Arbeitnehmer, auch Geringverdiener, sie geltend machen können. Das ist überfällig angesichts von immer mehr Berufspendlern, die immer weitere Strecken zurücklegen." Hoffmann bekräftigte zudem die Forderung nach einem deutlich höheren Kindergeld für alle Kinder. Es müsse Schluss damit sein, "dass Spitzenverdiener für ihr erstes Kind um über 300 Euro im Monat entlastet werden, während die breite Masse gerade mal 190 Euro erhält".

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Kommentare zu "DGB-Chef kritisiert Versprechungen in Steuer- und Haushaltspolitik"

Insgesamt 4 Kommentare vorhanden


Kommentar von skazchan
21.09.2017 19:37 Uhr

Das diese Versprechungen unrealistisch sind sollte eigentlich niemand bezweifeln. Angela Merkel hat einst selbst zugegeben das Wahlversprechen "natürlich nicht" dann auch nach den Wahlen in der Regierung diskutiert werden

Kommentar von GoldSaver
21.09.2017 14:49 Uhr

Klar man kann nicht alles, das Geld muss ja auch irgendwo herkommen.

Aber auch Investitionen, wie Internet für alle bis Ende 2018 sind eher unrealistisch.
Jede Partei verspricht mehr, als sie halten werden kann.

Kommentar von PurpleColumbine
21.09.2017 13:02 Uhr

Versprechen, die in der Regel nicht gehalten werden, die kann man auch kritisieren. Das ist doch bei uns in der Politik so üblich. Leere Versprechungen vor der Wahl.

Kommentar von Freddie32
21.09.2017 12:36 Uhr

versprechungen sind immer kurz vor der Wahl gang und gebe wie vieles davon anch der wahl eingehaltenw erdne,nun ja sicherlich nur ein kleiner prozensatz,ich würde mir ehrlichkeit gerne wünschen.