Deutsche Post hält an Datendienst fest

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Deutsche Post hält an Datendienst fest

06.04.2018 - 18:00 Uhr

Deutsche Post hält an Datendienst fest Deutsche Post hält an Datendienst fest Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Die Deutsche Post will großen Parteien auch weiterhin anonymisierte Daten über politische Präferenzen von Bewohnern bestimmter Stadtteile oder Wohngebiete zur Verfügung stellen. Man bewege sich mit dem Angebot auf dem Boden aller gesetzlichen Vorschriften, heißt es in der Bonner Zentrale, so der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Ob es politisch legitim sei, dass Parteien versuchten, ihren Wahlkampf mithilfe solcher Datenpakete zu optimieren, müsse die Politik klären.

FDP und CDU hatten im vergangenen Bundestagswahlkampf entsprechende Datenpakete von einer auf Direktmarketing spezialisierten Tochter der Deutschen Post gemietet und dafür fünfstellige Beträge bezahlt. Anders als teilweise dargestellt, stammen die Daten nach internen Recherchen der Post nicht aus den großen Adressbeständen der hauseigenen Brief- und Paketsparte. Dies sei nach allen einschlägigen Datenschutzbestimmungen verboten, heißt es in Bonn. Vielmehr kommen alle den Parteien zur Verfügung gestellten Adressen aus frei zugänglichen Quellen, wie etwa vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg oder von Einwohnermeldeämtern. Die Dienstleistung der Post bestehe darin, die Daten mithilfe spezieller Algorithmen so aufzuarbeiten, dass mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden kann, welche politischen Präferenzen oder Grundeinstellungen Menschen in einem bestimmten Wohngebiet haben. Diese kostenpflichtige Dienstleistung hat die Post auf Wunsch einer Partei bereits im Jahr 2005 eingeführt. Der Dienst wird seitdem regelmäßig vor Wahlen von einzelnen Parteien in Anspruch genommen.

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Kommentare zu "Deutsche Post hält an Datendienst fest"

Insgesamt 1 Kommentar vorhanden


Kommentar von GoldSaver
07.04.2018 14:13 Uhr

Wenn alle Daten von der Post anonym weitergegeben werden und dies allen rechtlichen Bestimmungen entspricht, dann liegt es natürlich allein bei der Politik zu entscheiden, ob solche Maßnahmen legitim sind oder nicht. Da stimme ich vollkommen zu.