BVB-Anschlag: Fußballer Ginter wollte nicht sofort wieder spielen

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BVB-Anschlag: Fußballer Ginter wollte nicht sofort wieder spielen

21.06.2017 - 11:20 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der BVB-Spieler Matthias Ginter hat nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund im April 2017 nicht sofort wieder den Spielbetrieb aufnehmen wollen. Ihm sei "ziemlich schnell klar" gewesen, "dass wir nicht sofort wieder Fußball spielen können", sagte Ginter dem "Zeitmagazin". Dennoch habe man "Glück im Unglück" gehabt.

Ärzte und Physiotherapeuten im Bus hätten sie sofort versorgt. "Das Nachholspiel am nächsten Tag erlebte ich wie in Trance. Man hat versucht, auf dem Platz zu funktionieren. Selbst nach drei oder vier Tagen konnte ich nicht einfach in den Alltag zurückkehren", so der 23-Jährige. Er habe im Bus "wie immer in der letzten Reihe" gesessen. "Als wir losgefahren sind, gab es plötzlich einen lauten Knall, neben mir ist die Scheibe explodiert. Überall flogen Glassplitter herum. Wir sind alle auf den Boden. Wenn wir im Bus keine extra dicke Verglasung gehabt hätten, wäre viel Schlimmeres passiert." Der Alltag des Abwehrspielers sei seitdem von dieser einschneidenden Erfahrung geprägt: "Wenige Wochen nach dem Anschlag auf unseren Bus war ich mit meiner Freundin an der Rheinpromenade in Düsseldorf spazieren, als ein Lkw ganz langsam vorbeifuhr. Da fing für einen Augenblick das Kopfkino an." Für einen kurzen Moment habe er sogar darüber nachgedacht, mit dem Fußball aufzuhören. Gleichzeitig sei für ihn immer klar gewesen, dass er weitermachen müsse: "Im Leben ist nichts zu hundert Prozent sicher. Wir müssen es genießen, an allem festhalten, was wir lieben und was uns guttut. Es geht immer weiter. Und es wird alles gut."

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Kommentare zu "BVB-Anschlag: Fußballer Ginter wollte nicht sofort wieder spielen"

Insgesamt 5 Kommentare vorhanden


Kommentar von vanime
22.06.2017 11:41 Uhr

Ich fand es nicht gut das die Manschaft am nächsten Tag sofort wieder spielen musste, da ging es dann wieder mal nur ums GEld und nicht um den Menschen selbst, man muss sich die psychische BElastung einfach mal vorstellen, die sind nur knapp dem Tod entkommen, sowas steckt man nicht mal so eben weg.

Kommentar von Cooper
21.06.2017 14:49 Uhr

Kann das sehr gut verstehen ich persönlich hätte in der beziehung genauso gehandelt, ist halt ein zeichen das er sensibler ist und das nicht so schnell verdauen kann.

Kommentar von GoldSaver
21.06.2017 13:51 Uhr

Ich finde, man kann seine Gefühle nachvollziehen. Sicherlich hätten viele andere auch einen Schock erlitten, nach wso einem Vorfall. Und die Fußballer hatten direkt Betreuung, daher war es wohl nicht für alle so schlimm.

Kommentar von stekup
21.06.2017 12:41 Uhr

Die harte Regelung, nach diesen schockierenden Anschlag, das Spiel nur auf den nächsten Tag zu verschieben fand ich schon etwas Grenzwertig. Da sieht man einfach mal wieder, das es nur noch um Kohle geht und dabei der Mensch (Spieler) auf der Strecke bleibt und nicht mehr zählt!

Kommentar von Freddie32
21.06.2017 12:15 Uhr

nach so einem schlimmen Erlebnis gleich wieder zu funktionieren ist fast schon unmöglich und ich kann diese Sätze absolut nach voll ziehen das dass spiel zu schnell passierte.
so etwas sitzt Monate gar jahre.