Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat zu einer umfassenden Reform des Bildungswesens aufgerufen. "Mein dringender Wunsch für das neue Jahr wäre, dass wir die von Wolfgang Schäuble angeregte Kommission für das große Thema Bildung einberufen", sagte Bas der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). "Wir brauchen eine Reform unseres Bildungssystems, die für echte Chancengleichheit unabhängig von Herkunft, Wohnort oder dem Geldbeutel der Eltern sorgt."
Um das zu erreichen, müsse die Kommission die Zuständigkeiten zwischen Kommunen, Ländern und Bund neu ordnen. Die Parlamentspräsidentin knüpfte an den Appell ihres Vorgängers Schäuble für eine große Staatsreform an, um die "institutionelle Lähmung" in Deutschland zu überwinden. Bas plädierte dafür, "unsere Kräfte auf eine Reform des Bildungswesens zu fokussieren", denn dort wirke die institutionelle Lähmung besonders schädlich.
"Kompetenzgerangel und fehlendes Geld; es klappt vorne und hinten nicht. Von Bildungsgerechtigkeit sind wir leider noch weit entfernt." Wie gut ein Kind unterrichtet, gefördert und ermutigt werde, hänge immer noch entscheidend davon ab, wo es zur Schule gehe, beklagte die Bundestagspräsidentin.
"In der Folge verlieren wir zu viele Kinder, die keinen Abschluss machen - und das bei wachsendem Fachkräftemangel."