Bundessteuerberaterkammer will Abschaffung der Abgeltungsteuer

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Bundessteuerberaterkammer will Abschaffung der Abgeltungsteuer

28.05.2017 - 17:53 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die Bundessteuerberaterkammer wird auf ihrer am Montag beginnenden Jahrestagung in München die Abschaffung der Abgeltungsteuer fordern. Das berichtet das "Handelsblatt" in seiner Montagausgabe. "Leider teilt Finanzminister Schäuble diese Meinung nicht", wird Raoul Riedlinger, Präsident der Bundessteuerberaterkammer, laut Redemanuskript sagen.

An dem Steuerberatertreffen soll neben Schäuble (CDU) selbst auch Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) teilnehmen. Wie die SPD sind auch die Steuerberater der Meinung, dass Steuerzahler auf Kapitalerträge wieder die Einkommensteuer zahlen sollten, die bei hohen Einkünften bis zu 42 Prozent betragen kann. Der Satz der Abgeltungsteuer beträgt demgegenüber 25 Prozent. Sie war von der ersten Großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eingeführt worden. Der damalige Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte die Steuer damit begründet, dass es für den Staat besser sei, "25 Prozent von X als 42 Prozent von nix" einzunehmen. Jetzt aber werde der automatische Informationsaustausch zwischen den meisten Staaten der Welt eingeführt – damit ende die Zeit, in der es einfach war, Kapitalerträge vor dem Finanzamt zu verstecken. Sobald der Informationsaustausch funktioniere, brauche man die Abgeltungsteuer als Sonderangebot nicht mehr, meinen die Steuerberater. Denn auch die zweite Hoffnung, dass es einfacher sei, die Pauschalsteuer von 25 Prozent zu erheben als den individuellen Einkommensteuersatz, habe sich nicht erfüllt. Viele Bürger verdienen gar nicht so viel, dass sie persönlich einen Einkommensteuersatz von 25 Prozent erreichen: Sie zahlen dann nach der Günstigerprüfung weniger. "Das führt zu komplizierten Abgrenzungsproblemen zwischen Einkommen- und Abgeltungsteuer", kritisieren die Steuerberater. Mit der Abschaffung der Abgeltungsteuer müssten aber auch die damals reformierten Dividenden- und Unternehmenssteuern geändert werden, fordern sie.

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Kommentare zu "Bundessteuerberaterkammer will Abschaffung der Abgeltungsteuer"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Eckhard
29.05.2017 10:54 Uhr

Da werden sich die Kapitalanleger aber freuen und die steuerflucht wird zunehmen. Wer von den Großverdienern will schon Steuern zahlen? Da wird das Geld halt verschoben.

Kommentar von GoldSaver
29.05.2017 04:57 Uhr

Also wenn ich das richtig sehe würde Mehrverdiener nach Abschaffung der Abgeltungssteuer mehr Steuern zahlen und Menschen, die extrem wenig verdienen würden eh noch weniger als die 25 Prozent zahlen.

Es ist einfach mal wieder alles viel zu kompliziert, sollen die einen Steuersatz für alle machen, fertig! Natürlich keine 42 Prozent, dann würden Wenigverdiener ja gar nix mehr von ihrem Lohn übrig behalten.

Kommentar von Freddie32
28.05.2017 20:59 Uhr

Alles natürlich nicht ganz einfach ob diese Erhöhung der Steuern in diesem bereich gut sind oder sehr auf Risiko spielen möge man abwarten.
mal schauen was die zeit bringt.

Allgemeines Gleichgewicht sollte aber schon herrschen.

menschen die ein Million im Monat verdienen ist absolut zwischen Gut und Böse,ihnen würde es kein Bein abreißen wenn sie 40% davon abgeben würden.