Bundesbericht: Versorgung auf dem Land verschlechtert sich

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Bundesbericht: Versorgung auf dem Land verschlechtert sich

21.09.2017 - 19:08 Uhr

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Bund, Ländern und Kommunen fällt es immer schwerer, die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu garantieren: Das geht aus dem neuen, 140 Seiten umfassenden Raumordnungsbericht hervor, über deb das "Handelsblatt" (Freitag) berichtet. "Die Schrumpfungsprozesse von Landgemeinden sowie von Mittel- und Kleinstädten erfassen nach Ostdeutschland zunehmend auch Westdeutschland", heißt es warnend. Den Menschen fehle mehr und mehr das Nötigste zum Leben.

"Die Herausforderungen bei der Sicherung der Daseinsvorsorge werden künftig größer." Der alle fünf Jahre erscheinende Bericht sollte eigentlich längst vom Kabinett beschlossen werden, wie es der Zeitung zufolge in Regierungskreisen hieß, wurde dann aber auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben. Er trägt den Titel: "Daseinsvorsorge sichern", und benennt die Probleme in vielen Lebensbereichen: In ländlichen Regionen gebe es etwa deutlich mehr Schulabbrecher. Ein Grund sei ein fehlendes differenziertes Schulangebot vor Ort. Allein die Grundschule liege im ländlichen Raum vielerorts weit mehr als zwei Kilometer entfernt. Obendrein fehle es an Nahverkehrsangeboten. Darüber hinaus würden auch die Wege zur Arbeit immer weiter und immer mehr Menschen hätten weder einen Supermarkt noch einen Hausarzt in der Nähe. Ganz nebenbei werde das Leben in ländlichen Regionen teurer, etwa bei der Wasserversorgung, die die Kosten auf die Bürger umlegt. So schwanken die Preise bundesweit pro Kopf zwischen 0,61 und 3,25 Euro je Kubikmeter. Laut Bericht wuchs die Bevölkerung in Großstädten von 2005 bis 2015 um 1,4 Millionen, auch wächst der Speckgürtel in Berlin, Hamburg und München. In 37 Prozent der Mittelstädte schrumpfte die Bevölkerung, ebenso in 52 Prozent der Kleinstädte. Die Verfasser empfehlen unter anderem eine Finanzreform, um die Gemeinden wieder in die Lage zu versetzen, ihre Aufgaben wahrzunehmen. Zum anderen soll das Breitbandnetz ausgebaut werden, damit Unternehmer auf dem Land bleiben und auch die Menschen ihre Bedürfnisse schnell und einfach über das Internet abwickeln können.

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Kommentare zu "Bundesbericht: Versorgung auf dem Land verschlechtert sich"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von MrTest
21.09.2017 20:09 Uhr

Ich wohne ja auch eher ländlich und kann vieles davon bestätigen, der Nahverkehr ist eine Katastrophe, naja eigentlich existiert er gar nicht. Internet funktioniert manchmal gar nicht, oder nur schleppend langsam.
Was mich ärgert, das fast alle Förderungen in die Ballungsgebiete kommen, und die ländlichen Gebiete leer ausgehen.

Kommentar von stekup
21.09.2017 19:32 Uhr

Die sozialen Benachteiligungen in ländlichen Gebieten, werden immer gravierender! Ob Kinder, Schüler, Arbeitnehmer, Rentner oder sonstige betroffene, jeder könnte hier Unmengen von Nachteilen aufzählen. Hier ist eindeutig unsere Politik gefragt! Es wird Beispielsweise über die ständig steigenden Mietpreise in Städten geredet??? Was soll das, auf dem Land gibt es genügend Leerstand und die Mieten sind erschwinglich!? Weitere Themen wären öffentliche Anbindungen, Versorgung, Kultur, Sport und, und, und!?

Kommentar von Freddie32
21.09.2017 19:15 Uhr

Das sind natürlich ganz starke Defizite und wenn es sich nach wie vor verschlechtert muss dagegen etwas getan werden und eine Besserung muss erfolgen.