Der neue Vorsitzende des Landesverbands Erneuerbare Energien (Lee NRW), Hans-Josef Vogel, glaubt an eine breite, wenn auch nicht restlose Akzeptanz in der Bevölkerung für den Ausbau von Wind- und anderen Erneuerbaren Energien. "Es wird nicht gelingen, alle mitzunehmen. Wenn wir das versuchen, dann reisen wir nie ab. Aber zwei Drittel der Bevölkerung sind für den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren", sagte Vogel der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
Das gelte vor allem dann, wenn die Bürger direkt etwas davon hätten, etwa durch finanzielle Profite. "Es gibt eine Art Gründerstimmung, sich zum Beispiel auch an einer Energiegenossenschaft zu beteiligen. Dieses Momentum müssen Politik und Verwaltungen nutzen", sagte Vogel.
"Die schwarz-grüne Koalition will ein Bürgerenergiegesetz auflegen, über das mehr Menschen an Windkraftprojekten finanziell beteiligt werden. Doch bislang warten wir vergeblich auf einen entsprechenden Entwurf, auf den wir sehr gespannt sind."
Bei Naturschützern, die viele Standorte aus Gründen des Artenschutzes kritisch sehen, vermutet Vogel einen verengten Blick auf die Dinge. "Erneuerbare Energien sind Teil des Naturschutzes", sagte er. "Und was das Landschaftsbild betrifft: Windräder können sich in die Landschaft auch einfügen. Das gehört jetzt zu unserem Leben einfach dazu, wie Autobahnen, Stromleitungen oder Sendemasten. Daran müssen wir uns gewöhnen." <P>Hans-Josef Vogel hat den Vorsitz des Branchenverbands Lee NRW am 4. Mai übernommen.