Blackrock-Vize Hildebrand für Trennung der Bankenaufsicht von der EZB

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Blackrock-Vize Hildebrand für Trennung der Bankenaufsicht von der EZB

09.06.2017 - 18:00 Uhr

Blackrock-Vize Hildebrand für Trennung der Bankenaufsicht von der EZB Blackrock-Vize Hildebrand für Trennung der Bankenaufsicht von der EZB Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Philipp Hildebrand, Vize-Präsident des weltweit größten Vermögensverwalters Blackrock, fordert weitere Reformen des europäischen Finanzsystems und der Bankenaufsicht: "Langfristig sollte man sich überlegen, die Aufsicht aus der EZB herauszulösen und als unabhängige Institution zu positionieren", sagte der frühere Präsident der Schweizerischen Nationalbank in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel". Außerdem müsse sich Europa in vielen Bereichen von der Dominanz der USA befreien: "Wir sind abhängig von amerikanischen Zahlungssystemen, Ratingagenturen und Stimmrechtsberatern. Wir sollten Alternativen entwickeln."

Indirekt kritisiert Hildebrand die Deutsche Bank. "Eine der wichtigsten Lehren, die Europas Banken aus der Krise ziehen müssen, ist, dass ihr Ausflug in das Investmentbanking angelsächsischer Prägung einen Scherbenhaufen hinterlassen hat." Die Einsicht, dass dies ein Irrweg war, sei bei den europäischen Banken noch nicht ausgeprägt genug. Optimistisch zeigt sich Hildebrand für die Zukunft der EU. "Europa hat die Aussicht auf ein goldenes Jahrzehnt." Zunächst müsse jedoch Frankreich seine strukturellen Probleme beheben und den Arbeitsmarkt reformieren. Danach könne eine einheitliche, europäisch finanzierte Arbeitslosenunterstützung sinnvoll sein. "Frankreich hat eine Bringschuld gegenüber Deutschland", sagte Hildebrand. Doch auch Deutschland könne etwas tun. "Das Land hat enorm vom Euro profitiert, die Wirtschaft boomt, doch bei den Löhnen besteht immer noch Nachholbedarf." Man könne "nicht auf Dauer alle Gewinne bei den Kapitaleigentümern abliefern".

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Kommentare zu "Blackrock-Vize Hildebrand für Trennung der Bankenaufsicht von der EZB"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
10.06.2017 11:55 Uhr

Und was genau erhofft er sich davon, die Bankenaufsicht von der EZB in Zukunft zu trennen?

Vorschläge sind ja schön und gut, aber es wäre hilfreich den Hintergedanken zu kennen, den er damit verfolgt.

Kommentar von ruhrgebiet
10.06.2017 07:31 Uhr

Das stimmt, kaum einer hat aus den Krisen gelernt. Was passiert ist, ist das wir Leute nun auch noch Strafzinsen zahlen müssen. Diese Zinsen sollten lieber die Banken übernehmen, die machen doch schon Gewinne wenn sie Geld verleihen. 0% müssen sie zahlen und nehmen 3% von den Kunden.

Kommentar von Freddie32
09.06.2017 23:26 Uhr

Wohl wahr,das vieles ein Scherbenhaufen hinterlassen hat,ob absicht dahinter steckte,muss jeder für sich aus machen.
ich finde persönlich das Banken viel zu viel Macht auf unserem Planeten haben,das müsse sich auch ändern.
denn diese sind für Menschen da und beuten aus und bestimmen viel mehr als man denkt.