BfR-Chef hält Glyphosat für unbedenklich

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BfR-Chef hält Glyphosat für unbedenklich

02.06.2019 - 03:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Andreas Hensel, hält den umstrittenen Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat bei bestimmungsgemäßer Anwendung für "sicher, was gesundheitliche Risiken angeht". Hensel sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben), dass die Fachposition seines Instituts "so manches Weltbild" konterkariere und erkennbar politischem Kalkül im Wege stehe. "Beim Glyphosat hat unsere Arbeit offenbar das falsche Ergebnis geliefert."

Der BfR-Präsident erklärte: "Sämtliche Zulassungsbehörden weltweit sehen keine Krebsgefahr, das wird durch strenge Zulassungsverfahren sichergestellt." Glyphosat werde seit 40 Jahren flächendeckend eingesetzt. "Wenn es krebserregend wäre, bliebe dies nicht unentdeckt", so Hensel. Er kritisierte die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC, die "die einzige wissenschaftliche Einrichtung der Welt" sei, die Glyphosat für wahrscheinlich krebserregend halte. "Wir halten dieses Urteil für nicht wissenschaftlich belegt", so Hensel. Er beklagte, dass seine Behörde in der Debatte um den Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat stellvertretend am Pranger stehe. "Dabei sind wir nicht einmal die Behörde, die Glyphosat zulässt. Viele Kritiker verkennen unseren unparteilichen Auftrag", so Hensel. Er betonte: "Wir prüfen unabhängig sämtliche Studien nach streng wissenschaftlichen Kriterien und bewerten auf dieser Grundlage die Gesundheitsrisiken. Alles, was dann zur Zulassung eines Mittels erfolgt, geschieht nach Regeln, die der Bundestag und das Europäische Parlament festgelegt haben." Der BfR-Präsident zeigte sich besorgt darüber, "dass die Kritik einzig darauf abzielt, uns als wissenschaftliche Bewertungsinstanz zu diskreditieren, eine Diskussion über unsere fachlichen Ergebnisse findet gar nicht statt". Zuletzt hatte der Umweltverband BUND wegen der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) verklagt. Das Bundesamt hatte im Februar 18 Pflanzenschutzmittel bis Ende 2019 zugelassen. Darunter ist auch eines, das Glyphosat enthält.

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