Bezug von Treibhausgas Schwefelhexafluorid gestiegen

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Bezug von Treibhausgas Schwefelhexafluorid gestiegen

26.06.2020 - 09:11 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die bezogene Menge des Treibhausgases Schwefelhexafluorid ist 2019 um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt bezog die deutsche Wirtschaft 840 Tonnen des extrem klimawirksamen Treibhausgases von inländischen Gasehändlern, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Klimawirksame Stoffe nehmen Einfluss auf die Erderwärmung und tragen zum Klimawandel bei.

Schwefelhexafluorid ist das stärkste bisher bekannte Treibhausgas. Es trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 22.800 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als Kohlenstoffdioxid (CO2). Die Klimawirksamkeit der in 2019 abgegebenen Menge Schwefelhexafluorid entspricht insgesamt 19 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (Global Warming Potential). Mit rund 15 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten wurden knapp 76 Prozent der Gesamtmenge im Jahr 2019 in den Bereich Elektroindustrie und Apparatebau abgegeben. Gegenüber 2018 war das ein Anstieg um 0,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten oder fünf Prozent. Zu einer weiteren bedeutenden Abnehmergruppe zählt mit 1,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten die Halbleiterindustrie. Dort war ebenfalls ein Anstieg mit 0,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten oder 26 Prozent zu verzeichnen. In diesem Wirtschaftsbereich wird Schwefelhexafluorid als Ätzgas eingesetzt. Die von Gasehändlern an die Wirtschaft abgegebene Menge entspricht allerdings nicht der in die Atmosphäre freigesetzten Treibhausgas-Emissionen. Das Gas wird zu großen Teilen innerhalb geschlossener Systeme verwendet und damit (vorerst) nicht freigesetzt. Tatsächlich freigesetzt wurden im Jahr 2018 nach Berechnungen des Umweltbundesamtes zur nationalen Treibhausgas-Berichterstattung an die Vereinten Nationen 3,9 Millionen CO2-Äquivalente Schwefelhexafluorid. Dies entspricht einem Anteil von 0,45 Prozent an den gesamten Treibhausgas-Emissionen in Höhe von rund 858 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Die statistische Erhebung erfolgt bei Unternehmen, die Schwefelhexafluorid in Mengen von mehr als 200 Kilogramm im Inland abgeben.

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