Besserverdienern im Osten droht eine drastische Erhöhung der SozialbeitrĂ€ge um fast 50 Prozent. Das berichtet die "Bild" (Samstag) unter Berufung auf eine Stellungnahme der Bundesvereinigung der Deutschen ArbeitgeberverbĂ€nde fĂŒr eine Anhörung des Bundestagssozialausschusses am Montag zur geplanten Rentenangleichung in Ost und West. In ihrer Stellungnahme warnen die Arbeitgeber vor einer "krĂ€ftigen Sonderbelastung von Arbeitgebern und BeschĂ€ftigten in den neuen LĂ€ndern".
Die Beitragserhöhung ist eine Folge der im Rahmen der Angleichung der Renten vorgesehenen Vereinheitlichung der Beitragsbemessungsgrenzen in Ost und West. Sie liegen derzeit bei 6.350 Euro im Westen und 5.700 Euro im Osten. Werden sie wie im Gesetz vorgesehen bis 2025 angeglichen und entsprechend der Prognosen der Bundesregierung erhöht, steigt der Höchstbeitrag zur Rentenversicherung im Osten von derzeit 1.065,90 auf 1.595,80 Euro (+49,7 Prozent) und in der Arbeitslosenversicherung von 171 auf 237 Euro (+38,6 Prozent). Der Gesamtbeitrag fĂŒr beide Sozialversicherungen wĂŒrde fĂŒr ostdeutsche Gutverdiener dadurch um 595,90 Euro (+48,2 Prozent) auf 1.832,80 im Monat steigen. Da sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Beitrag teilen, mĂŒssten Arbeitnehmer netto die HĂ€lfte mehr zahlen - also 297,95 Euro im Monat. Die Arbeitgeber fordern deshalb, auf die "auĂerordentliche" Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze im Osten zu verzichten. Stattdessen solle die Beitragsbemessungsgrenze West so lange "eingefroren" werden, bis die Ost-Werte infolge der Lohnerhöhungen das Westniveau erreicht haben.