Bericht: Bayer will erstmals Erbgut eines Schädlings verändern

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Bericht: Bayer will erstmals Erbgut eines Schädlings verändern

24.09.2020 - 09:41 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer investiert laut eines Berichts des "Tagesspiegels" einen Millionen-Betrag in eine Kooperation mit der britischen Biotech-Firma Oxitec, um eine neue Methode zur Eindämmung eines weit verbreiteten Maisschädlings zu entwickeln. "Es ist das erste Mal, dass sich Bayer an einem Projekt zur gentechnischen Veränderung von Schädlingen beteiligt", sagte Matthias Berninger, Leiter für Nachhaltigkeit, Wissenschaft und Kommunikation bei Bayer, der Zeitung. Die Methode ziele darauf ab, die Vermehrung des Herbst-Heerwurms, ein Eulenfalter, dessen Raupen vor allem Maispflanzen befallen, einzuschränken.

Dazu stellt Oxitec gentechnisch veränderte Varianten des Insekts im Labor her. Werden große Mengen Männchen dieser veränderten Tiere auf befallenen Feldern freigesetzt, paaren sie sich mit Weibchen, woraufhin diese keine weiblichen Nachkommen mehr hervorbringen. Bayer plant, erste Tests der Technik noch in diesem Jahr durchzuführen. "Dafür ist Brasilien der richtige Ort, weil man dort sehr schnell sehr verlässliche Ergebnisse produzieren kann", sagte Berninger. Der Insektenspezialist und Entdecker der Ausbreitung des Herbst-Heerwurms in Afrika, Georg Goergen vom Internationalen Institut für Tropische Landwirtschaft hält die Technik für eine "tolle, umweltfreundliche Methode", da sich so Pestizide sparen ließen. Auch mit anderen Gegenmaßnahmen ließe sich der gentechnische Ansatz kombinieren, sagte der Spezialist, der in Benin eine der größten Sammlungen von Insekten in Westafrika aufgebaut hat. Der Herbst-Heerwurm ist ein Schmetterling, der in Amerika heimisch ist, aber Ende 2016 erstmals auch in Afrika nachgewiesen wurde. Binnen 16 Monaten verbreitete sich das Tier, welches pro Nacht bis zu 100 Kilometer zurücklegen und bis zu zehn Mal Gelege von bis zu 2.000 Eiern produziert, in ganz Afrika und hat inzwischen auch Asien und Australien erreicht, wo es Ernteausfälle von bis zu 50 Prozent verursachen kann.

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