BDL-Chef will effizientere Personenkontrolle

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BDL-Chef will effizientere Personenkontrolle

15.06.2018 - 01:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Klaus-Dieter Scheurle, fordert eine schnellere Abfertigung der Passagiere an deutschen Flughäfen. "Nicht länger als zehn bis 15 Minuten" solle diese dauern, sagte Scheurle den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). "Bei der Personenkontrolle sehen wir dringenden Handlungsbedarf", so der BDL-Chef.

Es gebe viel Potenzial, das man das auch in Deutschland weitaus effizienter und kundenfreundlicher machen könne als bisher. Scheurle erklärte, dass in Deutschland bisher die öffentliche Hand für die Personenkontrolle verantwortlich sei, nicht die Flughäfen selbst. Es sei ja schon heute so, dass die Bundespolizei private Firmen beauftrage. Nach Ansicht des Luftverkehrs-Präsidenten sollen die Flughäfen künftig freier agieren können: "Die Durchführungsverantwortung, also die Auswahl der Firmen und der eingesetzten Technologie sowie die Prozesse selber, müssen stärker in die Hände derer, die vor Ort und nah am Geschehen die Kontrollen steuern. Deswegen sollte, wo das möglich ist, das an die Flughäfen unter Beteiligung der Fluggesellschaften abgegeben werden." Er beklagte, dass deutsche Airports im europäischen Vergleich viel zu langsam abfertigen. "Statistisch gesehen ist zum Beispiel der Durchlauf an Flughäfen wie Brüssel, London oder Madrid an jeweils einer Kontrollspur etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Und Brüssel, London, Madrid oder Washington sind ja keine unsicheren Flughäfen", betonte der BDL-Präsident, der auch Chef der Deutschen Flugsicherung ist. Scheuerle sieht zugleich das weitere Wachstum der deutschen Luftfahrtbranche durch Steuerbelastungen gefährdet. "Wir hinken in Deutschland im sechsten Jahr in Folge hinter Europa her. Die europäischen Fluggesellschaften sind auch im vergangenen Jahr um 8,2 Prozent gewachsen, während unsere deutschen Unternehmen nur um 3,1 Prozent zulegen konnten - und das, obwohl in Deutschland seit Jahren die Wirtschaft brummt", kritisierte er. Als Gründe nannte Scheurle "die nationalen Sonderbelastungen wie zum Beispiel die Luftverkehrsteuer und die Art und Weise, wie der Staat in Deutschland die Kosten für die Luftsicherheit voll den Unternehmen berechnet". Von über einer Milliarde Euro, die die Steuer pro Jahr bringe, müssten die vier deutschen Fluggesellschaften 590 Millionen Euro aufbringen, erklärte er und fügte hinzu: "Die anderen 410 Millionen Euro verteilen sich auf knapp 100 internationale Airlines; das belastet deren wirtschaftliches Ergebnis kaum, hängt unseren aber wie ein Hinkelstein an den Tragflächen."

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