Im Kampf gegen Unpünktlichkeit und Qualitätsprobleme plant die Deutsche Bahn einen massiven Kapazitätsaufbau. Das geht nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" aus einem internen Strategiepapier für den Aufsichtsrat hervor. Die neue "DB Dachstrategie" sieht vor, dass der Konzern seine Passagierzahlen in den kommenden Jahren verdoppelt und dafür Strecken, Personal und die eigene Zugflotte massiv ausbaut.
Diese Ziele klingen angesichts aktueller Probleme wie der Sprung in eine andere Ära. "Wir werden die Zahl der Reisenden auf mehr als 260 Millionen verdoppeln", verspricht die Strategie. Damit macht sich die Bahn eine Forderung der großen Koalition zu eigen. Helfen sollen zusätzliche Verbindungen und ein dichterer Takt. Die 30 größten Städte des Landes will die Bahn demnach künftig im Halbstundenrhythmus verbinden. Bahnhöfe sollen zu "Drehscheiben moderner Mobilität" werden - mit neuen Angeboten wie Carsharing, E-Scootern und mietbaren Arbeitsplätzen. Als "enormen Kraftakt" bezeichnet die Bahn in den Papieren selbst ihren Plan. Der Konzern braucht dafür nicht nur Hunderte ICE zusätzlich, nötig wird auch ein kostspieliger Ausbau von Strecken. Aufsichtsräte bleiben bei den Vorschlägen des eigenen Managements allerdings skeptisch, denn dem hoch verschuldeten Konzern fehlen für die geplanten Ziele die finanziellen Mittel.