Auswärtiges Amt: Vor Referendum 19 Deutschland-Reisen türkischer Minister

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Auswärtiges Amt: Vor Referendum 19 Deutschland-Reisen türkischer Minister

21.04.2017 - 00:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Im Jahr 2017 sind von der türkischen Botschaft bisher 19 Reisen türkischer Regierungsmitglieder nach Deutschland angezeigt worden: Die erste davon für Mitte Januar, die letzte für Mitte März, bilanziert laut "Süddeutscher Zeitung" (Freitagsausgabe) die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, auf Wunsch von Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU). Die meisten Reisen, nämlich drei, hat demnach der stellvertretende Ministerpräsident Mehmet Simsek anmelden lassen. In der Bilanz beschreibt Böhmer auch die Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Besuche: Es gebe "keine deutschen Vorschriften, die die Ankündigung von Besuchen ausländischer Regierungsmitglieder" regeln würden.

Die diplomatische Praxis hänge "von den Umständen des Besuches im Einzelfall ab". Von privaten Besuchen ausländischer Politiker erfahre "die Bundesregierung, wenn diese z.B. zwecks Sicherstellung einer entsprechenden protokollarischen Behandlung bei der Ein- und Ausreise mitgeteilt werden oder wenn bewaffnete Personenschützer angemeldet werden". Eine rechtliche Pflicht zur Unterrichtung der Bundesregierung bestehe jedoch nicht. Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) sagte, "die allein 19 offiziell angezeigten Reisen türkischer Regierungsmitglieder" zeigten, dass Deutschland leider "europäischer Schwerpunkt der Werbekampagne von Präsident Erdogan" gewesen sei.

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Kommentare zu "Auswärtiges Amt: Vor Referendum 19 Deutschland-Reisen türkischer Minister"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
21.04.2017 16:50 Uhr

Ist schon wahnsinnig, es gibt etwas in Deutschland, wofür es keine genaue Regellungen gibt. Normalerweise wird doch hier jeder kleine Schritt direkt geregelt.

Ausgerechnet hier, wo es nun einmal sinnvoll wäre, da man die Besuche us der Türkei wohl leichter unterbinden könnte (kann man nun sicher auch, aber die Rechtfertigung wäre einfacher), gibt es sie nicht.

Auf jeden Fall sollten wir die Wahlpropaganda unterbinden, schlimm genug das Deutsche für die Türkei wählen dürfen (denn in Deutschland lebende Türken sind nun einmal auch Deutsche!).

Kommentar von Eckhard
21.04.2017 07:39 Uhr

Und genau das gilt es zu unterbinden. Herr Erdogan kann in der Türkei Wahlpropaganda betreiben so viel wie er will, aber nicht in unserem Land. Aber auch hier zeigt sich mal wieder die Gesinnung von Herrn Erdogan. Er benimmt sich mittlerweile als sei er Alleinherrscher von Europa und alle hätten nach seine Pfeife zu tanzen.