Adler Real Estate sieht keine Immobilienblase in Deutschland

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Adler Real Estate sieht keine Immobilienblase in Deutschland

10.06.2017 - 14:35 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Wohnungsanbieter Adler Real Estate glaubt nicht an einen bevorstehenden Preisabsturz am Immobilienmarkt. "Ich sehe keine Blase in Deutschland", sagte der Vorstandsvorsitzende Arndt Krienen der "Welt am Sonntag". Sicherlich würden vereinzelt Preise bezahlt, die betriebswirtschaftlich keinen Sinn machten, etwa wenn man in Berlin für ein altes Haus das 30-fache oder mehr der Jahresmiete zahle.

In den meisten Großstädten habe sich der Preisauftrieb zudem abgeflacht. Dass die Zinsen kurzfristig in großen Schritten steigen, glaubt das Unternehmen nicht. "Steigende Zinsen würden ja vor allem die hoch verschuldeten Staaten treffen. Daher kann sich weder die Europäische Zentralbank noch die US-Notenbank leisten, die Zinsen in Höhen zu treiben, die unser Geschäft unwirtschaftlich machen." Adler Real Estate gehört mit 50.000 Mieteinheiten zu den größeren börsennotierten Wohnimmobiliengesellschaften Deutschlands. "Wir spekulieren nicht auf Wertsteigerungen", sagte Krienen zur Strategie der eigenen Firma. "Wenn wir Immobilien kaufen, müssen sie von Anfang an einen Überschuss erwirtschaften." Markstudien zufolge lägen die Renditen in B-Städten im Schnitt zwischen 3,5 bis vier Prozent. Adler Real Estate profitiere bei seinen Investments in Randlagen davon, dass die Mieteinnahmen gut abgesichert seien. "Denn wenn unser Mieter seinen Job verlieren sollte, übernimmt in der Regel die Kommune die Miete", sagte Krienen. Adler Real Estate soll weiter durch Zukäufe wachsen. "Das Problem ist nur: Es ist nicht mehr so einfach wie früher, größere Portfolien zu kaufen", so Firmenchef Krienen. "Gleichwohl liegen 7.500 Einheiten in unserer Akquisitions-Pipeline, die wir momentan intensiv prüfen." Trotzdem ist er mit Blick auf die Profitabilität seines Unternehmens positiv gestimmt. Gewinnsteigerungspotenzial sieht Krienen durch die Tilgung höherverzinslicher Schulden: "Dadurch sparen wir pro Jahr Zinsaufwendungen von rund zwölf Millionen Euro." Hinzu komme die Senkung der Verschuldungsquote. "Wir werden im Laufe des Jahres weitere Verbesserungen sehen." Der Vorstandschef von Adler Real Estate erwartet denn auch für dieses Jahr einen höheren Gewinn: "Wir erwarten, am Ende des Jahres gut 40 Millionen Euro erreichen zu können, knapp 50 Prozent mehr als im letzten Jahr." Der Wert der Adler-Aktie hat sich seit 2012 verdreißigfacht, von 50 Cent auf rund 15 Euro. 1999 stand sie allerdings auch schon einmal bei über 13 Euro und machte danach eine turbulente Berg-und-Talfahrt durch.

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Kommentare zu "Adler Real Estate sieht keine Immobilienblase in Deutschland"

Insgesamt 6 Kommentare vorhanden


Kommentar von ruhrgebiet
12.06.2017 07:51 Uhr

Überall ist das so, nur der Profit zählt. Wenn dann auch noch Aktionäre dahinter stecken um so mehr, die möchten hohe Dividenden ausgeschüttet bekommen.
Die Mieter dürfen dies dann ausbaden bzw. bezahlen.

Kommentar von GoldSaver
11.06.2017 18:51 Uhr

Es gibt immer verschiedene Meinungen, un einige davon werden Recht behalten, andere wiederum nicht.
Sicher kann man sich aber nie sein, das geht einfach nicht.

Kommentar von Zylvei
11.06.2017 08:13 Uhr

Der Wohnungsmark wird trotzdem über lang oder kurz kollabieren wenn da nicht endlich ernsthaft dagegen gesteuert wird...Es ist echt nicht normal,dass der Großteil des Einkommens fürs wohnen drauf geht

Kommentar von RonnyK
11.06.2017 08:00 Uhr

na wenigstens mal eine etwas gute nachricht...wenn es denn keine nachrichten blase ist...hihi...aber egal,dann kracht halt irgendwas anderes zusammen..

Kommentar von PurpleColumbine
10.06.2017 14:47 Uhr

Wohnraum in Deutschland ist teuer. Selbst als Eigentümer, wenn die Wohnung bereits abbezahlt ist, muß man monatlich für die Rücklagen tief in die Tasche greifen.

Kommentar von Freddie32
10.06.2017 14:45 Uhr

Nun ja,ich bin der meinung selbst die normalsten Wohnungen sind kaum noch zu bezahlen,hätte man den menschen noch vor 12 jahren erzählt das selbst eine sozialwohnung 1500 Mark kostet,das hätte niemand gedacht aber so ist es gekommen.
als wenig verdiener geht man nur arbeiten um irgendwie obdach zu haben und das kann nicht sein.