Adidas-Chef träumt von DFB-Pokalfinale in Shanghai

Sport Fußball


Adidas-Chef träumt von DFB-Pokalfinale in Shanghai

14.04.2017 - 18:05 Uhr

Adidas-Chef träumt von DFB-Pokalfinale in Shanghai Adidas-Chef träumt von DFB-Pokalfinale in Shanghai Sport
über dts Nachrichtenagentur

Die Fußball-Bundesliga muss nach Ansicht des neuen Adidas-Chefs Kasper Rorsted internationaler und kommerzieller werden. "Was spricht dagegen, wenn künftig ein DFB-Pokalfinale statt in Berlin auch einmal in Shanghai ausgetragen würde", sagte Rorsted in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe). "Ich befürworte das und sehe das als Chance."

Die Digitalisierung mache es heute schon möglich, dass Fans Spiele ihrer Mannschaft auf der ganzen Welt live verfolgen könnten. "Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten, ob uns das gefällt oder nicht", sagt Rorsted, der seit Oktober 2016 an der Spitze des zweitgrößten Sportartikelherstellers steht. Die lokale und regionale Bindung der Klubs habe nicht mehr die Bedeutung wie früher. Der Adidas-Chef spricht sich in dem SZ-Interview auch gegen die bestehende "50 plus 1"-Regel aus, die Bundesligavereine vor der Übernahme durch Investoren schützt. "Ich bin ganz klar für die Abschaffung", so Rorsted. "Dann wären größere Investitionen in Bundesligaklubs möglich und die Liga würde wieder spannender weil wieder echter Wettbewerb entstünde". Vorbild sei die englische-Premier-League, wo das Titelrennen weitaus spannender sei als in der Bundesliga. Rorsted: "Dank der Investoren gibt es immer mehrere Vereine, die den englischen Meistertitel gewinnen können. Da gibt es jedes Wochenende mehrere attraktive Spitzenspiele und alle fiebern mit." Als größte Herausforderung für Adidas bezeichnete es Rorsted, das Nordamerika-Geschäft deutlich auszubauen und profitabler zu machen. Viele europäische Unternehmen würden in den Vereinigten Staaten daran scheitern, dass sie den US-amerikanischen Markt nicht verstünden. "Nur weil Europäer Englisch sprechen und die gleichen Filme anschauen wie Amerikaner verstehen sie Amerika noch lange nicht", sagte Rorsted in der Süddeutschen. "Ein Fehler ist es, Europäer in die Staaten zu schicken und zu versuchen, die Marke europäischer zu machen."

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Folgende Artikel aus dem Thema Sport könnten Sie auch interessieren


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu "Adidas-Chef träumt von DFB-Pokalfinale in Shanghai"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von Middely
15.04.2017 06:57 Uhr

Der DFB ist ein binnendeutscher Wettbewerb, daher muss das Finale (und natürlich auch alle anderen Spiele) in Deutschland stattfinden. Wie kommen die Fans dazu, dass sie nach Shanghai oder anderswohin fliegen müssen, um das Spiel live zu sehen. Der Adidas-Chef wird sich vermutlich solche Aktionen auch leichter finanziell leisten können als "Otto Normalverbraucher". Und überdies würde eine solche Auslagerung der völligen Beliebigkeit und Irrelevanz jeder Fussballbegegnung Tür und Tor öffnen, weil es dann egal wäre, wer gegen wen spielt, da ja sowieso die eigenen Fans kaum im Stadion sein werden.

Kommentar von Maz8013
14.04.2017 20:27 Uhr

Der Profit kann schon mal blind machen. Hinsichtlich der Digitalisierung mag er ja recht haben. Aber einen nationalen Wettkampf außerhalb auszutragen ist schon relativ komisch. Wir können ja zukünftig einen CEO aus Thailand nehmen, der von dort aus via Videokonferenz weltweit die Marke ADIDAS vorantreibt. Wäre auf jeden Fall günstiger ohne Auto und Flugzeug für realitätsfremde Bosse.