"Welt"-Chefredakteur weitet Kritik an politischen Predigten aus

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"Welt"-Chefredakteur weitet Kritik an politischen Predigten aus

03.01.2018 - 13:21 Uhr

Welt-Chefredakteur weitet Kritik an politischen Predigten aus "Welt"-Chefredakteur weitet Kritik an politischen Predigten aus Politik
über dts Nachrichtenagentur

"Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt hat seine Kritik an politischen Predigten verteidigt. "Im Gotteshaus muss das Theologische dominieren", sagte er der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Er erwarte von einem Gottesdienst eine "existenziell erschütternde Begegnung mit dem Glauben".

Niemand müsse mit Überzeugungen hinterm Berg halten, sagte er. "Jeder darf sich bekennen, aber als Predigt, nicht als verhinderte Wahlkampfrede vor dem Biomarkt." Der Journalist hatte mit einem Twitter-Beitrag am ersten Weihnachtsfeiertag eine bundesweite Debatte über Politik und Kirche ausgelöst. Poschardt bekräftigte zudem seine Kritik an einer zu politischen Kirche: Evangelische Kirchentage seien von Grünen-Parteitagen oft kaum mehr zu unterscheiden. "Wenn Pfarrerinnen klingen wie Katrin Göring-Eckardt oder Robert Habeck, beginnt für mich das Biedermeier." Dass sein Beitrag solche Wirkung entfaltete, habe damit zu tun, dass sich "Kritiker wie Claqueure damit identifizieren konnten". Sein Tweet sei harmlos gewesen. Die Kritik empfindet er hingegen als maßlos. Einige hätten aus ihm einen Nazi, Antisemiten und Rassisten machen wollen, sagte er. Pfarrer Steffen Reiche, der die umstrittene Predigt in Poschardts Gemeinde Berlin-Nikolassee gehalten hatte, wies die Kritik von sich: "Kirche soll keine Politik machen. Aber wenn eine Predigt keine Wirkung im politischen Raum hat, dann ist es auch nicht die Botschaft Jesu", sagte der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete er "Zeit"-Beilage.

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Kommentare zu ""Welt"-Chefredakteur weitet Kritik an politischen Predigten aus"

Insgesamt 1 Kommentar vorhanden


Kommentar von GoldSaver
03.01.2018 21:14 Uhr

Ich finde ehrlich gesagt Kirche und Politik sind zwei paar Dinge. Klar kann ein Gottesdienst sich auh mit Politischen Dingen befassen, das gehört ja zum Leben auch dazu, aber es sollte dennoch nnicht zu viel vermischt werden.