Chinesische Spione haben offenbar versucht, im Bundestag Spitzel anzuwerben. Nach Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" kontaktierten sie im Sommer 2016 mehrmals einen Abgeordneten der Union. Gegen Geld sollte er Expertise und Insiderwissen liefern.
Kurz vor einer Reise in die Volksrepublik informierte jedoch der Verfassungsschutz den Abgeordneten über den Verdacht, dass sich hinter den Gesprächspartnern aus China Agenten verbergen. In einem zweiten Fall sollen Chinas Spione sogar erfolgreich gewesen sein: Ein Mitarbeiter eines Abgeordneten soll für Informationen insgesamt 10.000 Euro erhalten haben. Auch soll diese Person bereits einer Einladung nach China gefolgt und dort unter Druck gesetzt worden sein. Der Bundesnachrichtendienst schätzt, dass der chinesische Geheimdienstapparat über mehr als eine Million Mitarbeiter verfügt.